Der Generationenwechsel
Nach dem plötzlichem Tod des Vaters 1893 übernahm seine Frau sowie sein Sohn Wilhelm die Leitung für die Produktion der Maschinen und Reparaturen in der Kantstraße am damals neuen Schlachthof (eröffnet 1887). Kurz vor dem Tod übertrug Wilhelm Wommer Sen. noch die Generalvollmacht an seinen erst-geborenen Sohn Wilhem. Jedoch fehlte es an liquiden Mitteln, um Aufträge weiter bearbeiten zu können. Sein Bruder Otto, der sich zu diesem Zeitpunkt in Kaiserslautern aufhält, steigt darauf mit 3000 Mark als Teilhaber wenige Monate später in Leipzig ein.
Die Idee der Gebrüder Wommer war geboren.
Weitere Zuschüsse folgten die kommenden Jahre von der Familie in Leipzig und Wolfersweiler. Viel Geld wurde damals in die Vergrößerung der Produktionsanlagen und in das Marketing investiert – so präsentierte sich die Firma auf Industrieausstellungen und erwarb viele Auszeichnungen, z.B. die Königl. Sächs. Staatsmedaille.
Der Höhepunkt dieser Initiativen war sicherlich der gemeinsame Ausstellungspavillon mit Fleischermeister Gustav Nietzschmann (Kolonnadenstr. 5/7) auf der Sächsisch- Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung in Leipzig 1897, der von Paul Möbius als Mitarbeiter des Architekturbüros Händel & Franke im Jugendstil errichtet wurde. In frühen Skizzen des Pavillons tauchte dann auch zum ersten mal der Firmenname “Gebrüder Wommer” auf einem Banner auf. Warum sich die Firmierung länger hinzog und dann doch noch unter dem Firmennamen “Wilh. Wommer” ausgestellt wurde, ist nicht bekannt.
Als die beiden jüngeren Brüder Richard und Carl ihre theoretische und praktische Ausbildung im Maschinenbaufach absolviert hatten, traten auch sie am 15. Dezember 1897 in die Firma als persönlich haftende Teilhaber ein und firmierten offiziell die “Gebrüder Wommer”…